Impfkalender für Hund, Katze, Pferd, Rind und Schwein

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Die Impfung ist ein Eckpfeiler der Tiergesundheit: Sie schützt einzelne Tiere und ganze Bestände vor schweren Infektionskrankheiten. In der Tierarztpraxis Thomsen habe ich ein standardisiertes, zugleich individuelles Impfkonzept entwickelt, das Hunde, Katzen, Pferde, Rinder und Schweine gleichermaßen berücksichtigt. Im folgenden Artikel erläutere ich Core-Impfungen, empfohlene Impfintervalle, Auffrischungsstrategien und praktische Hinweise zum Bestandsimpfkonzept.

Impfkalender für Haustiere und Nutztiere – Grundsätze und Übersicht

Kernimpfungen (Core-Impfungen) nach Tierart

Je unterscheide zwischen Core-Impfungen, die für alle Tiere einer Species empfohlen werden, und Non-Core-Impfungen, die abhängig von Risiko und Haltung sind. Für Hunde zählen zu den Core-Imfstoffen Staupe, Parvovirose, Hepatitis (Adenovirus) und Tollwut. Bei Katzen sind Katzenschnupfen (Herpes, Calici), Katzenseuche (Panleukopenie) und Tollwut die Basis. Pferde benötigen Schutz gegen Tetanus, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME, regional), ggf. Influenza und Tetanus. Bei Rindern stehen Rinder-TB-freie Länder ausgenommen; Core-Impfungen sind z. B. gegen Clostridien und je nach Region gegen Rinderpest-ähnliche Erreger. Schweine werden primär gegen Klassische Schweinepest (CSF, sofern relevant), PRRS und Clostridien geimpft. Diese Auflistung ist als Orientierung gedacht; je analysiere den konkreten Risikokontext.

Bedeutung der Risikobewertung für Impfintervalle

Jedes Tier und jeder Bestand hat ein eigenes Infektionsrisiko: Haltung, Kontakt zu Wildtieren, Transport, Altersstruktur und Immunstatus spielen hinein. Je berücksichtige diese Faktoren, bevor ich ein individuelles Impfintervall festlege. Herdenschutz und indirekte Effekte sind bei Rindern und Schweinen besonders wichtig; bei Kleintieren ist der Schutz des Individuums vorrangig.

Empfehlungen der Tierarztpraxis Thomsen: konkrete Protokolle

Standardprotokoll für Hunde und Katzen

Je empfehle Welpen- und Kittenprogramme mit einer Grundimmunisierung ab der 6.–8. Lebenswoche, gefolgt von Wiederholungen im Abstand von 3–4 Wochen bis zur 12.–16. Lebenswoche. Nach der Primärserie folgt eine erste Auffrischung nach 12 Monaten. Danach variieren die Intervalle: Core-Impfstoffe werden häufig alle 3 Jahre aufgefrischt, Tollwut je nach Gesetzgebung meist alle 1–3 Jahre. Bei immunologisch schwachen Tieren oder hohem Expositionsrisiko kann das Intervall verkürzt werden. Ich dokumentiere jeden Schritt im Impfpass.

Bestandsimpfkonzepte für Pferd, Rind und Schwein

Für Pferde setze ich auf Jahresimpfungen gegen Tetanus; Influenza je nach Turnier- und Reiseaktivität im 6–12-Monats-Rhythmus. Rinder- und Schweinebestände benötigen ein Bestandsimpfkonzept, das auf epidemiologischer Analyse basiert: Massenimpfungen zu festgelegten Terminen, Synchronisierung mit Reproduktionszyklen und Integration in das Gesundheitsmanagement. Je arbeite eng mit den Betriebsleitern, um Impfprogramme effizient und wirtschaftlich umzusetzen.

Impfintervalle und Auffrischung – Praxisnah erklärt

Primärimmunisierung bei Jungtieren

Die Primärserie erzeugt die anfängliche Immunantwort. Bei Welpen und Fohlen kann maternale Antikörper die Wirksamkeit beeinträchtigen. Deshalb sind gestaffelte Impfungen wichtig: Mehrere Gaben in einem definierten Zeitfenster maximieren den Schutz. Je achte besonders auf die Zeitpunkte beim Absetzen und bei Reiserouten.

Auffrischungen und Dauer der Immunität

Die Dauer der Schutzwirkung ist spezifisch für Impfstoff und Erreger. Manche Antigene erzeugen lang anhaltende Immunität; andere benötigen häufigere Auffrischungen. Je unterscheide zwischen serologischer Kontrolle (z. B. Titerbestimmung bei Hunden) und festen Intervallen. Serologische Tests können helfen, unnötige Revakzinierungen zu vermeiden und Kosten zu sparen.

Praktische Aspekte: Dokumentation, Nebenwirkungen, Beratung

Erkennen und Handeln bei Impfreaktionen

Leichte Reaktionen wie Schwellung an der Einstichstelle oder kurzzeitiges Fieber sind möglich. Schwere Nebenwirkungen sind selten, können aber allergisch sein. Je rate dazu, nach der Impfung 15–30 Minuten Beobachtungszeit einzuplanen und bei auffälligen Symptomen sofort tierärztlich zu intervenieren. Eine sorgfältige Anamnese vor der Impfung reduziert Risiken.

Impfpass, Meldung und Bestandsregister

Vollständige Dokumentation ist Pflicht und Praxisvorteil zugleich. Jeder Eintrag sollte Datum, Impfstoffserie, Chargennummer und Name des impfenden Tierarztes enthalten. Bei Nutztieren ist die Abstimmung mit Bestandsdatenbanken wichtig, um Bevorratung, Rückrufaktionen und Gesundheitsüberwachung zu gewährleisten.

Wichtige Erkenntnisse zum Impfmanagement

Je fasse zusammen: Ein durchdachter Impfkalender schützt Tiere und Bestände, reduziert Krankheitsausbrüche und verbessert Tierwohl sowie Wirtschaftlichkeit. Core-Impfungen bilden die Basis, während non-core Maßnahmen risikoorientiert ergänzt werden. Je arbeite in der Praxis Thomsen individuell: Risikoanalyse, klare Impfintervalle, serologische Kontrollen und lückenlose Dokumentation. Wenn Sie möchten, erstelle je Ihnen einen konkreten Impfplan für Ihr Tier oder Ihren Bestand.

Für weiterführende, praxisorientierte Hinweise zu Impfstrategien und rechtlichen Rahmenbedingungen verweise ich auf tieraerztliche-beratung.de, wo Leitfäden und Fallbeispiele die hier dargestellten Grundsätze anschaulich ergänzen.

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